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Wird die Erweiterung der bestehenden Logistikketten mit Drohnen in Erwägung gezogen, sollten einige Grundsätze berücksichtigt werden. Die Drohnenlogistik wird definitiv nicht, wie von einigen Drohnen-Anbietern versprochen, die Bodenlogistik ablösen können. Eine realistische Betrachtung der Drohnenlogistik fängt mit einer in den folgenden Punkten formulierten Denkweise an:
1. Drohnen in der Logistik sind eine Evolution und keine Revolution
Die Verlagerung von Transportprozessen in den Luftraum ist lediglich eine vertikale Verlagerung eines Transportweges. Wesentliche Vorteile sind, dass das Transportgut nahezu emissionsfrei und sehr schnell transportiert werden kann. Dem gegenüber stehen die Besonderheiten des „Verkehrsnetzes“ im Luftraum. Die Verkehrsregeln sind wesentlich komplexer und für unbemannte Luftfahrzeuge schwierig umzusetzen. Am Ende ist die Drohne lediglich ein Transportmittel, welches, bei aller damit verbundenen Emotionen, als solches auch sachlich betrachtet werden sollte.
2. Das Transportgut bleibt das zu betrachtende Objekt
Drohnen sind lediglich Werkzeuge (Transportmittel) im Transportprozess und ein Bestandteil vernetzter Logistikketten. In der Logistik eingesetzte Transportmittel sind oft für spezielle Transportgüter konzipiert. Das können Lastkraftwagen mit gekühlten Laderäumen, gesicherte Fahrzeuge für den Transport von Wertsachen oder auch geschützte Transportfahrzeuge für Gefahrstofftransporte sein. Diese zusätzlichen Ausrüstungen sind aufwendig zu installieren, sind schwer und verbrauchen oft zusätzliche Energie. In der medizinischen Logistik werden im Normalfall Gefahrstoffe transportiert, die besonders geschützt und in speziellen Temperaturbereichen transportiert werden müssen. Die Möglichkeiten einer Zuladung sind in einer Drohne begrenzt. Dabei müssen also zusätzlich zum Gewicht des Transportgutes auch das Volumen und das Gewicht der zusätzlich benötigten Schutzvorrichtungen berücksichtigt werden.
3. Der „Mitbewerber“ ist das Auto auf der Straße
Vor allem in der medizinischen Logistik ist die Frage nach den Kosten entscheidend, da durch den Gesetzgeber die Kostenerstattung stark reglementiert ist. Drohnen können, zumindest in der medizinischen Logistik, technisch und wirtschaftlich nicht mit Hubschraubern verglichen werden. Die Kosten der Drohnenlogistik müssen demnach mit dem unmittelbaren „Mitbewerber“, dem Auto erfolgen.
4. Drohnen werden ohne verbundene Boden-Logistik nicht funktionieren
Durch Betriebsgrenzen der Drohnen, also der technischen und behördlichen Begrenzungen der Einsatzmöglichkeiten, muss für die Drohnenlogistik zwingend eine Fallback-Lösung implementiert werden. Diese Begrenzungen durch behördliche Auflagen können beispielsweise das Wetter (Regen, Wind, Sichtweite) oder auch zeitliche und/oder räumliche Sperrungen des Luftraums betreffen. Dies bedeutet, dass es zur Aufrechterhaltung der Transportbereitschaft eine enge Verbindung mit der Boden-Logistik geben muss.
5. Prozesse und Notfallmanagement im Flugmanagement haben Priorität
Eine Drohne in die Luft bringen ist ein technischer Vorgang, wichtiger ist das Risiko-Management und das Wissen um die Abläufe im Notfall. Nicht die Frage, wie die Drohne von A nach B kommt, sondern die Frage Was passiert, wenn etwas passiert, sollte im Mittelpunkt stehen.
Book Title
Ökologische Effekte durch Drohnen
Book Subtitle
Analyse von Einflussfaktoren für nachhaltige Logistiklösungen im Gesundheitswesen
Author
Holger Schulze
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-70921-4
Publisher
Springer Vieweg Berlin, Heidelberg
eBook Packages
Computer Science and Engineering
(German Language)
Copyright Information
Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert an Springer-Verlag GmbH, DE, ein Teil von Springer Nature 2025
Hardcover ISBN
978-3-662-70920-7
Published: 25 May 2025
eBook ISBN
978-3-662-70921-4
Published: 24 May 2025
Edition Number
1
Number of Pages
XXI, 279
Number of Illustrations
4 b/w illustrations,
50 illustrations in colour
Nachgedacht
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